Das Seminar begann mit theoretischem Unterricht am Vormittag in der Scheune des Gasthofs Hirschen in Wittnau. Hubert Kapp und Stefan Meyer vermittelten den Teilnehmenden das grundlegende Wissen und teilten wertvolle Erfahrungen aus jahrzehntelanger Praxis mit den Jagdschülerinnen und -schülern.
Die klare Botschaft der Schweißhunde-Führer lautet: "Hirn einschalten und Puzzleteile zusammensetzen". Die Nachsuche erfordert eine Mischung aus Physik, Forensik und Detektivarbeit. Fragen wie "Wo stand der Schütze?", "Wo das Wild?" und "Wie verhält sich das Projektil in der Zielballistik?" stehen dabei im Fokus.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen bildeten sich Fahrgemeinschaften, die sich gemeinsam in den Wald begaben. Dort wurden mehrere Anschüsse vorbereitet, unter Verwendung von Unfallwild, das für Ausbildungszwecke zur Verfügung stand.
In mehreren Kleingruppen begann dann die eigentliche Detektivarbeit. Die Teilnehmenden suchten nach Hinweisen wie dem Kugelriss, den "Tatortreinigern" (Fliegen, Ameisen, Schnecken, Wespen, etc.), Pirschzeichen und der Einschussstelle am Wildkörper. All diese Informationen sind entscheidend für den Hundeführer, um den Schwierigkeitsgrad einer Nachsuche einzuschätzen und den "Personalbedarf" für eine möglichst effiziente Suche zu bestimmen.
Es wurde betont, dass es wichtig ist, von der richtigen Seite an den Ort heranzugehen, um möglichst wenig Spuren zu zerstören. Außerdem sollten Hinweise in allen drei Dimensionen beachtet und Pirschzeichen eingesammelt werden, um dem Hundeführer zur Verfügung zu stehen. Es wurde ausdrücklich davor gewarnt, eigenständig loszuziehen, da dies Gefahren für Mensch und Hund mit sich bringt und zusätzlichen Stress für das verletzte Wild bedeutet, insbesondere wenn es sich um Schwarzwild handelt.
Abschließend möchten wir der Schweißhundestation Südbaden ein riesiges Dankeschön aussprechen für die Organisation dieses lehrreichen und wichtigen Seminars.
"Wenn du es eilig hast, gehe langsam" - ein Grundsatz, der in der Nachsuche von unschätzbarem Wert ist.